Donnerstag, 20. September 2012

Der Friedhof in Musberg aus der Sicht eines Sargträgers

Von der Feierhalle geht Blick über die Gräber hinab ins wunderschöne Siebenmühlental, vor allem an sonnigen Tagen eine Wohltat an Ruhe und innerer Einkehr.

Das großzügig gebaute Friedhofsgebäude macht uns das Rangieren des Sarges einfach. In die beiden Aufbahrungsräume fällt über die Dachkonstruktion helles Tageslicht.

Die Wege auf dem Musberger Friedhof sind teilweise abschüssig, daher hat der Transportwagen hier zwei Bremsen, die manuell betätigt werden müssen. Ganz wichtig ist auch das Arretieren des Wagens am Grab, damit sich dieser nicht verselbständigt und plötzlich zu Tale rast.

Damit alles gut verläuft, besprechen wir vorab genau den Weg zum Grab, teilen die „Bremsenden“ ein und planen die Abstellmöglichkeit für den Wagen. Aufgrund des Gefälles ist der Einsatz einer mechanischen Beisetzungsvorrichtung nicht möglich. Wir lassen den Sarg also ganz traditionell mit Seilen ab.

Am oberen Eingang des Friedhofs befindet sich der „alte“ Aufbahrungsraum, der wie eine verwunschene kleine Kapelle wirkt, heute aber nicht mehr genutzt wird.

(Peter-Michael Mangold)

Artikel erschienen am 21.09.2012 im Amtsblatt Leinfelden-Echterdingen